ANG-Beschäftigtenbericht 01I2020

PRESSEMITTEILUNG

Berlin, 15.01.2020 - Zeitnahe Besetzung offener Stellen bleibt für Nahrungs-und Genussmittelhersteller schwierig

Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie stieg zum Stichtag 30. Juni 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozent laut jüngsten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA). Im Vergleich zu den vorherigen Quartalszahlen hat sich der Beschäftigungsanstieg insgesamt verlangsamt. Zusätzlich zu den für die Industrie typischen kaufmännischen und technischen Berufsbildern, arbeiten mehr als ein Drittel der Beschäftigten in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie in ernährungstypischen Berufen. In diesen branchenspezifischen Berufszweigen blieb die Anzahl der Beschäftigten im Vergleich zum Sommer 2018 auf dem gleichen Niveau.

Auszubildende                                

Ein weiterer wichtiger Indikator für die Beschäftigungsentwicklung in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie ist die Entwicklung der Auszubildendenzahlen. Zum Stichtag 30. Juni 2019 waren 26.651 Auszubildende in der Branche tätig. Das entspricht einem Rückgang von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Auszubildendenzahl bei den ernährungstypischen Berufen sank hingegen noch stärker, um ganze 2,8 Prozent. Dabei besteht noch Potential nach oben, denn die Branche bietet deutlich mehr Ausbildungsplätze für eine sichere Zukunft als aktuell besetzt werden konnten.

Vakanzen

Die Gewinnung und Bindung von Fachkräften ist und bleibt eine zentrale Herausforderung für die Unternehmen der Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Die Zahl der gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen in der Branche blieb im Vergleich zu Dezember 2018 konstant. Zeitgleich bleiben die Stellen immer länger unbesetzt. So lag die abgeschlossene Vakanzzeit* im Dezember 2019 in den Berufen der Lebens- und Genussmittelherstellung bei 154 Tagen. Im Vorjahresvergleich stieg sie damit um ganze neun Prozent.

Ausblick

Die jüngsten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit verdeutlichen, dass die Unternehmen der Ernährungs- und Genussmittelindustrie auf dem Arbeitsmarkt vorsichtiger agieren. Aufgrund des Brexit-Dramas, unabsehbarer Handelskonflikte und einer sich abzeichnenden Rezession im vergangenen Herbst melden sie weniger Arbeitsstellen. „Ein weiterer Faktor, der die Unternehmen zurückhält, ist die langwierige Suche nach Fachkräften. Aktuell werden rund fünf Monate benötigt um eine Stelle im ernährungstypischen Bereich zu besetzen. Deswegen wird es in Zukunft umso wichtiger sein, dass gesamte Fachkräftepotenzial auszuschöpfen. Dazu muss auch die Gewinnung qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland gehören. Wir erwarten von der Bundesregierung daher eine rasche Umsetzung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes, das im März 2020 in Kraft tritt“, betont Stefanie Sabet, Hautgeschäftsführerin der Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss.

*Die Zeitspanne zwischen Meldung der Stelle und dem gewünschten Besetzungstermin.

Die Ernährungs- und Genussmittelindustrie beschäftigt in über 6.100 vorwiegend kleinen und mittelständischen Betrieben rund 610.000 Menschen. Anders als in allen anderen deutschen Industrien werden in der Branche jedes Jahr hunderte von Tarifverträgen in den einzelnen Regionen und Teilbranchen abgeschlossen und neu verhandelt. Es gibt keinen anderen Wirtschaftsbereich in Deutschland, der eine solch differenzierte Tarifpolitik betreibt. Die ANG verbindet als Dachverband die neun sozialpolitischen Landesverbände sowie vier Fachverbände der Ernährungs- und Genussmittelindustrie.


Kontakt für Presseanfragen:
Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V.
Hauptgeschäftsführerin Stefanie Sabet
Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin
Tel.: 030 200 786 113
E-Mail: sabet@ang-online.com

 

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