ANG-Beschäftigtenbericht 02I2020

Beschäftigungszuwachs in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie verlangsamte sich zum Jahresende 2019

PRESSEMITTEILUNG

Berlin, 17. Juni 2020

Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie stieg zum Stichtag 30. September 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozent laut aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA). Zusätzlich zu den für die Industrie typischen kaufmännischen und technischen Berufsbildern, arbeiten mehr als ein Drittel der Beschäftigten in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie in ernährungstypischen Berufen. In diesen branchenspezifischen Berufszweigen ist die Anzahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,3 Prozent leicht angestiegen. Insgesamt hat sich der Trend zu einer Verlangsamung des Beschäftigungswachstums zum Jahresende 2019 fortgesetzt.

Auszubildende

Deutlicher zeigte sich dieser Trend in den Auszubildendenzahlen. Zum Stichtag 30. September 2019 waren 31.556 Auszubildende in der Branche tätig. Das entspricht einem Rückgang von 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Auszubildendenzahl bei den ernährungstypischen Berufen sank hingegen noch stärker, um ganze 4,5 Prozent.

Vakanzen

Perspektivisch bleibt die Besetzung von offenen Stellen in der Branche eine Herausforderung. Die Zahl der gemeldeten offenen Arbeitsstellen in der Branche hat sich im März 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,4 Prozent reduziert. Zeitgleich blieben die Stellen immer länger unbesetzt. So lag die abgeschlossene Vakanzzeit* im März 2020 in den Berufen der Lebens- und Genussmittelherstellung bei 156 Tagen. Im Vorjahresvergleich stieg sie damit nochmals an, um mehr als acht Prozent (8,3%).

Ausblick

Die jüngsten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit verdeutlichen, dass die Unternehmen der Ernährungs- und Genussmittelindustrie in der Gesamtschau weiter eingestellt haben und die Beschäftigtenzahl zwar kontinuierlich gewachsen ist, die Dynamik sich jedoch spürbar verlangsamt hat. „Mit Blick auf die Zukunft stehen vor allem die rückläufigen Auszubildendenzahlen im Fokus. Gerade im Kontext des demografischen Wandels sind Unternehmen auf Berufseinsteiger angewiesen. Die Gewinnung und Bindung von Fachkräften ist und bleibt eine zentrale Herausforderung für die Unternehmen der Nahrungs- und Genussmittelindustrie. so Stefanie Sabet, Hauptgeschäftsführerin Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V.

Die Ernährungs- und Genussmittelindustrie beschäftigt in über 6.100 vorwiegend kleinen und mittelständischen Betrieben rund 610.000 Menschen. Anders als in allen anderen deutschen Industrien werden in der Branche jedes Jahr hunderte von Tarifverträgen in den einzelnen Regionen und Teilbranchen abgeschlossen und neu verhandelt. Es gibt keinen anderen Wirtschaftsbereich in Deutschland, der eine solch differenzierte Tarifpolitik betreibt. Die ANG verbindet als Dachverband die neun sozialpolitischen Landesverbände sowie vier Fachverbände der Ernährungs- und Genussmittelindustrie.


Kontakt für Presseanfragen:
Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V.
Hauptgeschäftsführerin Stefanie Sabet
Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin
Tel.: 030 200 786 113
E-Mail: sabet@ang-online.com

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