ANG Beschäftigtenbericht 03/2023 - Beschäftigtenzahlen in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie leicht gesunken

Berlin, 01.11.2023

Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie gab zum Stichtag 31. März 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht nach. Laut aktueller Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) sank die Zahl der Beschäftigten um 1,5 Prozent. Zusätzlich zu den für die Industrie typischen kaufmännischen und technischen Berufsbildern, arbeiten mehr als ein Drittel der Beschäftigten in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie in ernährungstypischen Berufen. In diesen branchenspezifischen Berufszweigen sank die Anzahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,3 Prozent.

Auszubildende

Die Rekrutierung von neuen Auszubildenden bleibt nach wie vor herausfordernd. Der Rückgang der Auszubildendenzahlen setzt sich zum Stichtag 31. März 2023 fort. Zu diesem Zeitpunkt waren 23.341 Auszubildende in der Branche beschäftigt, was einem Rückgang von 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In den ernährungstypischen Berufen verzeichnet die Branche einen Rückgang der Auszubildendenzahlen um 8,1 Prozent.

Vakanzen

Die Unternehmen in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie stehen durch den Fachkräftemangel weiterhin vor erheblichen Herausforderungen. So gestaltet sich die Besetzung offener Stellen für die Unternehmen der Branche zunehmend schwieriger. Im September 2023 erhöhte sich die Vakanzzeit auf 215 Tage. Dies entspricht einem Anstieg von 17,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. In Arbeitstagen ausgedrückt bedeutet dies, dass Unternehmen im Durchschnitt etwa ein Jahr einplanen müssen, um eine offene Stelle zu besetzen. Diese Tendenz wirkt sich auch negativ auf die Schaffung neuer Stellen aus, so sank die Anzahl der offenen Arbeitsstellen im Vergleich zum Vorjahr um 10,2 Prozent.

Ausblick

„Die Zahl offener Stellen in der deutschen Ernährungs- und Genussmittelindustrie ist im europäischen Vergleich überdurchschnittlich hoch und die Besetzung dauert immer länger. Zu wenig Arbeits- und Fachkräfte und gleichzeitig steigende Produktionskosten sind Standortnachteile, denen die Politik entgegenwirken muss. Unternehmen brauchen wieder mehr Möglichkeiten und weniger Regulierung. Gerade auch mit Blick in die Zukunft müssen die stetig sinkenden Ausbildungszahlen ein Appell an eine Verbesserung von Bildung und Schulwesen sein“, kommentiert Stefanie Sabet, Hauptgeschäftsführerin der Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V.

Die Ernährungs- und Genussmittelindustrie beschäftigt in etwa 6.200 vorwiegend kleinen und mittelständischen Betrieben rund 637.000 Menschen. Anders als in allen anderen deutschen Industrien werden in der Branche jedes Jahr hunderte von Tarifverträgen in den einzelnen Regionen und Teilbranchen abgeschlossen und neu verhandelt. Es gibt keinen anderen Wirtschaftsbereich in Deutschland, der eine solch differenzierte Tarifpolitik betreibt. Die ANG verbindet als Dachverband die neun sozialpolitischen Landesverbände sowie vier Fachverbände der Ernährungs- und Genussmittelindustrie.

 

Kontakt für Presseanfragen:

Stefanie Sabet
Hauptgeschäftsführerin
Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss
Tel. +49 30 200786-113
E-Mail: sabet@ang-online.com

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