ANG-Beschäftigtenbericht 03I2019

Berlin, 30.07.2019

Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie stieg um 1,0 Prozent laut jüngsten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) für den Stichtag 31. Dezember 2018 im Vergleich zum Vorjahr. Damit befindet sich die
Branche bei stabiler Umsatzentwicklung wiederholt im Beschäftigungsaufbau. Zusätzlich zu den für die Industrie typischen kaufmännischen und technischen Berufsbildern, arbeiten mehr als ein Drittel der Beschäftigten in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie in ernährungstypischen Berufen. Auch in diesen branchenspezifischen Berufszweigen konnten im
Vergleich zum Winter 2017 0,7 Prozent mehr Menschen beschäftigt werden. Insgesamt hat der Beschäftigungsaufschwung zum vorhergehenden Quartal leicht abgenommen.

Auszubildende

Ein weiterer wichtiger Indikator für die zukünftige Beschäftigungsentwicklung in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie ist die Entwicklung der Auszubildendenzahlen. Zum Stichtag 31. Dezember 2018 waren 32.029 Auszubildende in der Branche tätig. Das entspricht einem Rückgang von 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Auszubildendenzahl bei den ernährungstypischen Berufen sank hingegen noch stärker, um ganze 3,3 Prozent. Damit übersteigt der Rückgang sogar den durchschnittlichen Trend der letzten Jahre. Dabei besteht noch Potential nach oben, denn die Branche bietet deutlich mehr Ausbildungsplätze für eine sichere Zukunft als aktuell besetzt werden konnten.

Vakanzen

Die Gewinnung und Bindung von Fachkräften ist und bleibt eine zentrale Herausforderung für
die Unternehmen der Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Die Ergebnisse der monatlich
erfolgenden Engpassanalyse zeigen, dass die Zahl der offenen sozialversicherungspflichtigen
Arbeitsstellen bei den ernährungstypischen Berufen trotz des Beschäftigungsanstiegs auf
hohem Niveau bleibt. Zeitgleich bleiben die Stellen aufgrund des Fachkräftemangels aber
immer länger unbesetzt. So lag die Vakanzzeit2 im Juni 2019 bei 146 Tagen. Im
Vorjahresvergleich stieg sie damit um 11,5 Prozent.

Ausblick

„Die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen kennt in den letzten Jahren nur eine Richtung, nach oben. Umso besorgniserregender ist der anhaltende Rückgang bei den Auszubildenden. Für das kommende Ausbildungsjahr sind aktuell in den ernährungstypischen Berufen noch über 6.600 Berufsausbildungsstellen unbesetzt. Dieses Defizit wird sich langfristig in einen Mangel an Fach- und Führungskräften transformieren, der die Unternehmen der Branche vor gewaltige Herausforderungen stellt“, betont Stefanie Sabet, Hautgeschäftsführerin der Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss.

Auch um den bestehenden Fachkräftemangel nicht zu verstärken, gilt es für die Unternehmen daher in Zukunft gezielt in Maßnahmen der Fachkräftegewinnung und –bindung zu investieren. Neben der Ausschöpfung des eigenen Fachkräftepotenzials sowie der Nutzung des europäischen Binnenmarkts, spielt auch die Gewinnung von qualifizierten Fachkräften aus dem
Ausland eine zunehmend wichtige Rolle.

Die Ernährungs- und Genussmittelindustrie beschäftigt in über 6.100 vorwiegend kleinen und mittelständischen Betrieben rund 610.000 Menschen. Anders als in allen anderen deutschen Industrien werden in der Branche jedes Jahr hunderte von Tarifverträgen in den einzelnen Regionen und Teilbranchen abgeschlossen und neu verhandelt. Es gibt keinen anderen Wirtschaftsbereich in Deutschland, der eine solch differenzierte Tarifpolitik betreibt. Die ANG verbindet als Dachverband die neun sozialpolitischen Landesverbände sowie vier Fachverbände der Ernährungs- und Genussmittelindustrie.


Kontakt für Presseanfragen:
Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V.
Hauptgeschäftsführerin Stefanie Sabet
Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin
Tel.: 030 200 786 113
E-Mail: sabet@ang-online.com

Zurück