ANG Beschäftigtenbericht 04/2021

Berlin, 10. Januar 2022 - Verstetigter Trend: Weniger Beschäftigte, weniger Auszubildende und weniger offene Stellen

Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie sank zum Stichtag 31. März 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent laut aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA). Zusätzlich zu den
für die Industrie typischen kaufmännischen und technischen Berufsbildern, arbeiten mehr als ein Drittel der Beschäftigten in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie in ernährungstypischen Berufen. In diesen branchenspezifischen Berufszweigen ist die
Anzahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,4 Prozent zurückgegangen.

Auszubildende

Deutlicher zeigte sich dieser Trend in den Auszubildendenzahlen. Zum Stichtag 31. März 2021 waren 26.793 Auszubildende in der Branche tätig. Das entspricht einem Rückgang von 5,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Auszubildendenzahl bei den ernährungstypischen Berufen sank hingegen noch stärker, um 5,3 Prozent.

Vakanzen

Perspektivisch bleibt die Besetzung von offenen Stellen in der Branche eine Herausforderung. Zwar hat sich vor allem bedingt durch die Corona-Pandemie und den damit verbundenen Herausforderungen für den Arbeits- und Bewerbermarkt die Zahl der gemeldeten offenen Arbeitsstellen in der Branche im Juni 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,9 Prozent reduziert. Dennoch blieben zeitgleich die offenen Stellen der Unternehmen immer länger unbesetzt. So lag die abgeschlossene Vakanzzeit im Juni 2021 in den Berufen der Lebens- und Genussmittelherstellung bei 167 Tagen, ein Anstieg von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Unternehmen
müssen daher durchschnittlich knapp ein halbes Jahr einplanen, wenn sie eine offene Stelle besetzen wollen.

Ausblick

Die jüngsten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit verdeutlichen, dass eine Erholung der Arbeitsmarktdynamik in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie mit der Corona- Pandemie weiter auf sich warten lässt.

„Im Verlauf des Jahres 2021 blieb eine stabile und nachhaltige Erholung der Geschäftsentwicklung der Branche in einem immer noch von Unsicherheiten geprägten gesamtwirtschaftlichem Umfeld aus. Das operative Pandemiemanagement hat auch im zweiten Corona-Jahr Ressourcen gebunden und das Recruiting erschwert, so dass die Schwierigkeiten anhalten, offene Stellen mit dringend benötigten Fachkräften schnell zu besetzen. Für das Schließen der Fachkräftelücke, insbesondere in technischen und ernährungstypischen Berufen, braucht es weitere Anstrengungen von Seiten der Bundesregierung die Ausbildungsförderung und Fachkräftezuwanderung voranzubringen“ kommentiert Stefanie Sabet, Hauptgeschäftsführerin Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V.

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