ANG-Beschäftigtenbericht 04/2024

Beschäftigtenzahlen in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie bleiben zum Juni 2024 stabil

Berlin, 20.01.2025

Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie ist nach der aktuellen Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) zum Stichtag 30. Juni 2024 im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben (+0,4 Prozent). Neben den branchentypischen kaufmännischen und technischen Berufen sind mehr als ein Drittel der Beschäftigten in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie in ernährungsspezifischen Berufen tätig. In diesen branchenspezifischen Berufen ist der langjährige Abwärtstrend bei den Beschäftigtenzahlen gestoppt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Zahl der Beschäftigten leicht um 0,1 Prozent.

 

Auszubildende

Die Rekrutierung neuer Auszubildender bleibt weiterhin herausfordernd. Der Rückgang der Auszubildendenzahlen setzt sich fort, auch wenn er sich im Vergleich zu den Vorquartalen nicht wesentlich verstärkt hat. Zum Stichtag 30. Juni 2024 waren 20.782 Auszubildende in der Branche beschäftigt, was einem Rückgang von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In den ernährungstypischen Berufen verzeichnet die Branche einen Rückgang der Auszubildendenzahlen um 2,4 Prozent.

Vakanzen

Der Fachkräftemangel stellt die Unternehmen der Nahrungs- und Genussmittelindustrie weiterhin vor große Herausforderungen. So gestaltet sich die Besetzung offener Stellen für die Unternehmen der Branche nach wie vor schwierig. Die Vakanzzeit stieg im Dezember 2024 sprunghaft auf einen Höchstwert von 216 Tagen an. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von 3,9 Prozent. In Arbeitstagen ausgedrückt müssen Unternehmen im Durchschnitt rund ein Jahr einplanen, um eine offene Stelle zu besetzen. Dies wirkt sich auch negativ auf die Schaffung neuer Stellen aus. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der offenen Stellen um 8,6 Prozent.

Ausblick

"Die Fachkräftelücke heute und in Zukunft zu schließen bleibt zentrale Aufgabe von Politik und Wirtschaft für einen wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort Deutschland. Die zu wählende neue Bundesregierung muss dem Rechnung tragen. Gerade Aus- und Weiterbildung ist für die Sicherung des Fachkräftebedarfs vom zentraler Bedeutung. So muss die Durchlässigkeit und Anschlussfähigkeit verschiedener Qualifikationsabschlüsse verbessert werden. Zudem ist eine einfache Erwerbsmigration ein wichtiger Teil der Lösung, um das Erwerbspersonenpotenzial zu erhöhen", kommentiert Stefanie Sabet, Hauptgeschäftsführerin der Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V.

Die Ernährungs- und Genussmittelindustrie beschäftigt in etwa 6.000 vorwiegend kleinen und mittelständischen Betrieben rund 643.000 Menschen. Anders als in allen anderen deutschen Industrien werden in der Branche jedes Jahr hunderte von Tarifverträgen in den einzelnen Regionen und Teilbranchen abgeschlossen und neu verhandelt. Es gibt keinen anderen Wirtschaftsbereich in Deutschland, der eine solch differenzierte Tarifpolitik betreibt. Die ANG verbindet als Dachverband die neun sozialpolitischen Landesverbände sowie vier Fachverbände der Ernährungs- und Genussmittelindustrie.

 

Kontakt für Presseanfragen:

Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V.

Hauptgeschäftsführerin Stefanie Sabet

Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin

Tel.: 030 200 786 113; E-Mail: sabet@ang-online.com

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