Ausbildungsstart 2018: Mehr regionale Engpassberufe in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie

Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V.
PRESSEMITTEILUNG
Berlin, 02. August 2018 - Wenn in diesen Tagen tausende Jugendliche eine Ausbildung beginnen, zeigt sich auch welche Branchen und Regionen besonders mit einem Fachkräftemangel konfrontiert sind. Die aktuellen Ergebnisse der Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) belegen dabei, dass sich besonders in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie die Lage verschlechtert hat. „Zwar verzeichnet die Branche noch keine bundesweiten Engpässe an Fachkräften, dafür gibt es jedoch zum ersten Mal mehrfach regionale Engpässe“, kommentiert Stefanie Sabet, Hauptgeschäftsführerin der Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V., die Ergebnisse.
In insgesamt vier Bundesländern: Baden-Württemberg, Brandenburg, Rheinland-Pfalz und Thüringen fehlen in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie laut der BA demnach besonders viele Fachkräfte. In Baden-Württemberg liegt die Branche beispielsweise bereits auf Platz 9 von insgesamt 17 Mangelberufen. Zudem bleiben freie Stellen immer länger unbesetzt. So liegt beispielsweise in Thüringen die Vakanzzeit bei 153 Tagen und übersteigt damit den landesweiten Durchschnitt aller Berufe um 43 Prozent. Insgesamt verzeichnete die Branche 2017 gut 20 Prozent unbesetzte Ausbildungsstellen.
Die Ernährungs- und Genussmittelindustrie bietet viele spannende Beschäftigungsmöglichkeiten in der Region und baut seit Jahren Beschäftigung auf. Die über 6.000 Betriebe der Branche beschäftigten allein 2017 rund 600.000 Arbeitnehmer deutschlandweit, 15.000 mehr als im Vorjahr. „Die Ernährungs- und Genussmittelindustrie ist oft in strukturschwächeren ländlichen Regionen ansässig, hier braucht es von der Bundesregierung bei der Fachkräftegewinnung mehr Unterstützung. Gleichzeitig müssen die Arbeitgeber im Rahmen ihrer Tarifpartnerschaften die Freiheit und Flexibilität behalten, branchengerechte Lösungen für ihre Beschäftigten und Auszubildenden zu finden“, fordert Sabet.
Die Ernährungs- und Genussmittelindustrie beschäftigt in knapp 6.000 überwiegend kleinen und mittelständischen Betrieben rund 600.000 Menschen. Anders als in allen anderen deutschen Industrien werden in der Branche jedes Jahr hunderte von Tarifverträgen in den einzelnen Regionen und Teilbranchen abgeschlossen und neu verhandelt. Es gibt keinen anderen Wirtschaftsbereich in Deutschland, der eine solch differenzierte Tarifpolitik betreibt. Die ANG verbindet als Dachverband die neun sozialpolitischen Landesverbände sowie vier Fachverbände der Ernährungs- und Genussmittelindustrie.
Kontakt für Presseanfragen:Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V.Hauptgeschäftsführerin Stefanie SabetClaire-Waldoff-Straße 7, 10117 BerlinTel.: 030 200 786 113 sabet@ang-online.com