Beschäftigtenzahlen in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie bleiben stabil

 

Berlin, 17.04.2023

Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie stagnierte zum Stichtag 30. Juni 2022 im Vergleich zum Vorjahr. Laut aktueller Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) wuchs die Zahl der Beschäftigten nur noch um 0,2 Prozent. Zusätzlich zu den für die Industrie typischen kaufmännischen und technischen Berufsbildern, arbeiten mehr als ein Drittel der Beschäftigten in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie in ernährungstypischen Berufen. In diesen branchenspezifischen Berufszweigen sank die Anzahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahresmonat um rund 1 Prozent.

„Die Stagnation in den Beschäftigtenzahlen belegt die große Verunsicherung, die die Betriebe im vergangenen Jahr durch die Energiekrise aber auch die insgesamt enorm gestiegenen Produktionskosten erlebten. Wenngleich die nun bestehenden Preisbremsen für Gas/Wärme und Strom die Lage zwischenzeitlich entspannten, bleiben doch grundlegende Belastungen für die Betriebe bestehen. Nachhaltige Wachstumsimpulse sind notwendig, um Beschäftigung auch in Zukunft zu sichern und auszubauen“, kommentiert Stefanie Sabet, Hauptgeschäftsführerin der Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V.

 Auszubildende

Die Gewinnung neuer Auszubildender ist nach wie vor eine Herausforderung. So setzt sich der Abwärtstrend im Bereich der Auszubildendenzahlen weiterhin fort. Zum Stichtag 30. Juni 2022 waren 23.071 Auszubildende in der Branche tätig. Das entspricht einem Rückgang von 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Auszubildendenzahl bei den ernährungstypischen Berufen sank um 6,4 Prozent.

 Vakanzen

Der Fachkräftemangel stellt die Unternehmen der Ernährungs- und Genussmittelindustrie weiterhin vor große Herausforderungen. So fällt es den Unternehmen der Branche in zunehmenden Maße schwerer, offene Stellen schnell neu zu besetzen. Im März 2023 stieg die abgeschlossene Vakanzzeit in den Berufen der Ernährungs- und Genussmittelindustrie auf 212 Tage, einem Plus von 31,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. In Arbeitstagen betrachtet müssen Unternehmen somit durchschnittlich gut ein Jahr einplanen, um eine offene Stelle besetzen zu können. Das bremst auch die Schaffung neuer Stellen zusätzlich aus. Die Anzahl der offenen Arbeitsstellen sank im Vorjahresvergleich um 11,5 Prozent.

 Ausblick

Die jüngsten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit verdeutlichen erneut, dass die Ernährungs- und Genussmittelindustrie auch weiterhin trotz der widrigen Umstände in Krisenzeiten ein sicherer Arbeitgeber bleibt. Die anhaltend sinkenden Auszubildendenzahlen und die anhaltende Inflation trüben diese positive Entwicklung jedoch ein.

Die Ernährungs- und Genussmittelindustrie beschäftigt in über 6.200 vorwiegend kleinen und mittelständischen Betrieben rund 640.000 Menschen. Anders als in allen anderen deutschen Industrien werden in der Branche jedes Jahr hunderte von Tarifverträgen in den einzelnen Regionen und Teilbranchen abgeschlossen und neu verhandelt. Es gibt keinen anderen Wirtschaftsbereich in Deutschland, der eine solch differenzierte Tarifpolitik betreibt. Die ANG verbindet als Dachverband die neun sozialpolitischen Landesverbände sowie vier Fachverbände der Ernährungs- und Genussmittelindustrie.

Kontakt für Presseanfragen:
Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V.
Hauptgeschäftsführerin Stefanie Sabet
Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin
Tel.: 030 200 786 113; E-Mail: sabet@ang-online.com

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