Beschäftigtenzahlen in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie bleiben stabil

Berlin, 22.02.2023

Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie stieg zum Stichtag 31. März 2022 im Vergleich zum Vorjahr erneut um 1,9 Prozent laut aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA). Der positive Trend aus dem Vorquartal setzte sich somit weiter fort. Zusätzlich zu den für die Industrie typischen kaufmännischen und technischen Berufsbildern, arbeiten mehr als ein Drittel der Beschäftigten in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie in ernährungstypischen Berufen. In diesen branchenspezifischen Berufszweigen stieg die Anzahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,5 Prozent an.

Auszubildende

Die Gewinnung neuer Auszubildender bleibt schwierig. So setzt sich der Abwärtstrend im Bereich der Auszubildendenzahlen weiterhin fort. Zum Stichtag 31. März 2022 waren 25.423 Auszubildende in der Branche tätig. Das entspricht einem Rückgang von 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Auszubildendenzahl bei den ernährungstypischen Berufen sank um 4,6 Prozent.

Vakanzen

Der Arbeits- und Fachkräftemangel stellt die Unternehmen der Ernährungs- und Genussmittelindustrie weiterhin vor große Herausforderungen. So fällt es den Unternehmen der Branche in zunehmenden Maße schwerer, offene Stellen schnell neu zu besetzen. Im Dezember 2022 stieg die abgeschlossene Vakanzzeit in den Berufen der Ernährungs- und Genussmittelindustrie auf 201 Tage, einem Plus von 27,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. In Werktagen gerechnet, müssen Unternehmen somit durchschnittlich fast ein Jahr einplanen, um eine offene Stelle besetzen zu können. Daher werden mitunter auch weniger offene Stellen angeboten, zumindest sank die Anzahl der offenen Arbeitsstellen im Vorjahresvergleich um 11,4 Prozent.

Ausblick

Die jüngsten BA-Zahlen zu einem positiven Beschäftigungstrend in der Branche verdeutlichen erneut, dass die Ernährungs- und Genussmittelindustrie auch in Krisenzeiten als sicherer Arbeitgeber fungiert. Die anhaltend sinkenden Auszubildendenzahlen und der Arbeitskräftemandel aber auch die angespannte Kostensituation in den Betrieben trüben diese positive Entwicklung jedoch ein.

„Fachkräfteeinwanderung gehört zu einer wirksamen Strategie gegen den Arbeitskräftemangel in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie dazu. Die aktuellen Gesetzesentwürfe der Bundesregierung zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung müssen daher die notwendigen Erleichterungen bringen und die Verfahren beschleunigen und entbürokratisieren“, kommentiert Stefanie Sabet, Hauptgeschäftsführerin der Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V.

Die Ernährungs- und Genussmittelindustrie beschäftigt in über 6.200 vorwiegend kleinen und mittelständischen Betrieben rund 640.000 Menschen. Anders als in allen anderen deutschen Industrien werden in der Branche jedes Jahr hunderte von Tarifverträgen in den einzelnen Regionen und Teilbranchen abgeschlossen und neu verhandelt. Es gibt keinen anderen Wirtschaftsbereich in Deutschland, der eine solch differenzierte Tarifpolitik betreibt. Die ANG verbindet als Dachverband die neun sozialpolitischen Landesverbände sowie vier Fachverbände der Ernährungs- und Genussmittelindustrie.

Zurück