Beschäftigtenzahlen in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie steigen wieder

Berlin, 26.07.2022 -

Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie stieg zum Stichtag 30. September 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent laut aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA). Damit setzte sich der positive Trend aus dem Vorquartal weiter fort. Zusätzlich zu den für die Industrie typischen kaufmännischen und technischen Berufsbildern, arbeiten mehr als ein Drittel der Beschäftigten in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie in ernährungstypischen Berufen. In diesen branchenspezifischen Berufszweigen stieg die Anzahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,6 Prozent an.

„Der Fachkräftemangel und die Gewinnung von Nachwuchstalenten sind noch immer eine zentrale Herausforderung in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie. Dabei hat sich angesichts steigender Beschäftigtenzahlen die Branche bisher als sehr krisenfest bewiesen. Das spricht auch für die Attraktivität der Branche als Arbeitgeber“ kommentiert Stefanie Sabet, Hauptgeschäftsführerin der Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V.

Auszubildende

Im Gegensatz zu den Beschäftigtenzahlen setzt sich der Abwärtstrend im Bereich der Auszubildendenzahlen weiterhin fort. Zum Stichtag 30. September 2021 waren 28.541 Auszubildende in der Branche tätig. Das entspricht einem Rückgang von 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Somit konnte der Abwärtstrend im 3. Quartal etwas abgebremst werden. Die Auszubildendenzahl bei den ernährungstypischen Berufen sank um 4,5 Prozent.

Vakanzen

Perspektivisch bleibt die Bewältigung des Fachkräftemangels in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie eine zentrale Aufgabe. Wenngleich die Branche verstärkt neue Arbeitsplätze geschaffen hat, so bleibt sie dabei aufgrund des Fachkräftemangels weiter hinter ihrem Potential zurück. So verzeichnet die Branche zum Stichtag 30. Juni 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat einen beträchtlichen Zuwachs an offenen Arbeitsstellen in Höhe von 24 Prozent. Die abgeschlossene Vakanzzeit lag im Juni 2022 in den Berufen der Lebens- und Genussmittelherstellung bei 161 Tagen, ein Minus von 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Unternehmen müssen noch immer durchschnittlich knapp ein halbes Jahr einplanen, wenn sie eine offene Stelle besetzen wollen.

Ausblick

Die jüngsten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen, dass sich die Arbeitsmarktdynamik in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie trotz der im Berichtszeitraum noch immer bestehenden Corona-Pandemie zu erholen scheint. Gedämpft wird diese positive Entwicklung allerdings durch den anhaltend negativen Trend im Bereich der Auszubildendenzahlen, sowie die bestehenden Konjunkturunsicherheiten durch den Ukrainekrieg.

Die Ernährungs- und Genussmittelindustrie beschäftigt in über 6.200 vorwiegend kleinen und mittelständischen Betrieben rund 620.000 Menschen. Anders als in allen anderen deutschen Industrien werden in der Branche jedes Jahr hunderte von Tarifverträgen in den einzelnen Regionen und Teilbranchen abgeschlossen und neu verhandelt. Es gibt keinen anderen Wirtschaftsbereich in Deutschland, der eine solch differenzierte Tarifpolitik betreibt. Die ANG verbindet als Dachverband die neun sozialpolitischen Landesverbände sowie vier Fachverbände der Ernährungs- und Genussmittelindustrie.

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