PRESSEMITTEILUNG | 27.08.2025 Auszubildendenzahlen in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie zum zweiten Mal in Folge gestiegen
Berlin, 27.08.2025
Beschäftigte
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie ist nach der aktuellen Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) zum Stichtag 31. Dezember 2024 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen (+0,7 Prozent). Neben den branchentypischen kaufmännischen und technischen Berufen sind mehr als ein Drittel der Beschäftigten in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie in ernährungsspezifischen Berufen tätig. Auch in diesen branchenspezifischen Berufen nahm die Beschäftigung wieder zu. So stieg die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,9 Prozent.
Auszubildende
Erstmals seit Einführung der Statistik durch die Bundesagentur für Arbeit (BA) im Jahr 2008 konnte die Ernährungs- und Genussmittelindustrie steigende Auszubildendenzahlen verzeichnen. Zum Stichtag 31. Dezember 2024 waren 26.012 Auszubildende in der Branche beschäftigt, was einem Zuwachs von 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In den ernährungstypischen Berufen verzeichnet die Branche jedoch weiterhin einen Rückgang der Auszubildendenzahlen um 2,7 Prozent.
Vakanzen
Der Fachkräftemangel stellt die Unternehmen der Nahrungs- und Genussmittelindustrie weiterhin vor große Herausforderungen. So gestaltet sich die Besetzung offener Stellen für die Unternehmen der Branche nach wie vor schwierig. Die Vakanzzeit stieg im Juni 2025 sprunghaft auf einen Höchstwert von 231 Tagen an. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von 10,5 Prozent. In Arbeitstagen ausgedrückt müssen Unternehmen im Durchschnitt rund ein Jahr einplanen, um eine offene Stelle zu besetzen. Dies wirkt sich auch negativ auf die Schaffung neuer Stellen aus. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der offenen Stellen um 8,6 Prozent.
Ausblick
Die positiven Entwicklungen bei den Beschäftigten- und Auszubildendenzahlen zeigen, dass die Branche erste Fortschritte in der Fachkräftesicherung erzielt hat. Gleichzeitig verdeutlicht die Rekordhöhe der Vakanzzeiten, dass die Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt weiterhin erheblich sind. Für die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland sind daher entschlossene politische Weichenstellungen unerlässlich.
„Die aktuellen Zahlen sind zwar ein wichtiges Signal, sie dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Fachkräftemangel unsere Unternehmen massiv ausbremst. Damit die Betriebe in dieser anhaltenden Rezession handlungsfähig bleiben, braucht es jetzt einen klaren politischen Kurs: weniger Bürokratie, mehr Flexibilität bei den Arbeitszeitregelungen, verlässliche Sozialabgaben und ein modernes Arbeitsrecht. Nur wenn die Rahmenbedingungen stimmen, kann die Ernährungs- und Genussmittelindustrie ihre Innovations- und Beschäftigungskraft langfristig sichern“, erklärt Kim Cheng, Hauptgeschäftsführerin der ANG.
Die Ernährungs- und Genussmittelindustrie beschäftigt in knapp 6.000 vorwiegend kleinen und mittelständischen Betrieben rund 658.000 Menschen. Anders als in allen anderen deutschen Industrien werden in der Branche jedes Jahr hunderte von Tarifverträgen in den einzelnen Regionen und Teilbranchen abgeschlossen und neu verhandelt. Es gibt keinen anderen Wirtschaftsbereich in Deutschland, der eine solch differenzierte Tarifpolitik betreibt. Die ANG verbindet als Dachverband die neun sozialpolitischen Landesverbände sowie vier Fachverbände der Ernährungs- und Genussmittelindustrie.
Kontakt für Presseanfragen:
Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V.
Hauptgeschäftsführerin Kim Cheng
Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin
Tel.: 030 200 786 113; E-Mail: cheng@ang-online.com