PRESSEMITTEILUNG - Leichter Beschäftigungsaufbau und weiter steigende Beschäftigungserwartungen in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie
Berlin, 12. Juli 2024 - Die Zahl der Beschäftigten in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie stieg in 2023 um 1,1 Prozent auf rund 644.000. Auch wenn es immer schwieriger und langwieriger ist offene Stellen zu besetzen, so gelang der Branche damit trotz Fachkräftemangel ein leichter Beschäftigungsaufbau. Das aktuelle ANG Arbeitspanel 2024 zeigt zudem, dass jeder dritte Betrieb (38 Prozent) auch für das laufende Jahr 2024 steigende Beschäftigungserwartungen hat. Einen Beschäftigungsabbau erwartet nur jeder achte Betrieb (12 Prozent).
„Der fortdauernde Mangel an Fach- und Arbeitskräften sowie die abnehmende Zahl an Auszubildenden sind alarmierende Zeichen und unterstreichen den dringenden Handlungsbedarf. Es bedarf gezielter Maßnahmen, um das Arbeitskräfteangebot trotz demografischer Veränderungen so weit wie möglich aufrechtzuerhalten. Dazu gehören eine verstärkte Förderung von Vollzeitbeschäftigung, eine gezielte Erwerbsmigration und eine erhöhte Erwerbsbeteiligung älterer Menschen“, kommentiert ANG-Hauptgeschäftsführerin Stefanie Sabet.
Der Anteil der in unmittelbar auftragslageabhängigen Bereichen Beschäftigten, wie Produktion, Logistik und Lagerarbeit, stieg im vergangenen Jahr laut ANG Arbeitspanel auf knapp drei Viertel. Durch den Fachkräftemangel wird besonders die Besetzung technischer Berufe erschwert. Am meisten gesucht werden in der Branche aktuell Elektroniker*innen (31 Prozent) oder Maschinen- und Anlageführer*innen (16 Prozent) und Mechatroniker*innen (14 Prozent).
Die Rekrutierung von neuen Auszubildenden bleibt nach wie vor herausfordernd. Der Rückgang der Auszubildendenzahlen setzte sich 2023 fort. Mit 25.603 Auszubildenden (Stichtag 30.09.2023) verzeichnete die Branche einen Rückgang von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Berichtszeitraum stieg die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen um einen Prozentpunkt im Vorjahresvergleich auf 13 Prozent laut ANG Arbeitspanel an. Verstärkt hat sich der Mangel an Auszubildenden in den technischen Berufen auf 48 Prozent (plus 8 Prozent) und den ernährungstypischen Berufen auf 31 Prozent (plus 7 Prozent). Der Anteil der kaufmännischen Berufe ist dahingegen leicht auf 24 Prozent zurückgegangen (minus 2 Prozent).
Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, ist auch die Weiterbildung im eigenen Betrieb eine wichtige Maßnahme. Weiterbildung fand 2023 verstärkt innerbetrieblich statt (82 Prozent) und konnte in Form digitaler Weiterbildungen kosteneffizienter durchgeführt werden. Fördermöglichkeiten zur Weiterbildung werden von den Betrieben bislang jedoch kaum genutzt, nur 10 Prozent der Betriebe gaben an, 2023 davon Gebrauch gemacht zu haben.
Die Gesamtergebnisse des ANG-Arbeitspanels 2024 finden Sie anbei.
Die Ernährungs- und Genussmittelindustrie beschäftigt in etwa 6.000 vorwiegend kleinen und mittelständischen Betrieben rund 644.000 Menschen. Anders als in allen anderen deutschen Industrien werden in der Branche jedes Jahr hunderte von Tarifverträgen in den einzelnen Regionen und Teilbranchen abgeschlossen und neu verhandelt. Es gibt keinen anderen Wirtschaftsbereich in Deutschland, der eine solch differenzierte Tarifpolitik betreibt. Die ANG verbindet als Dachverband die neun sozialpolitischen Landesverbände sowie vier Fachverbände der Ernährungs- und Genussmittelindustrie.
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Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V.
Hauptgeschäftsführerin Stefanie Sabet
Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin
Tel.: 030 200 786 113; E-Mail: sabet@ang-online.com